Die Gedenkstätte des Arbeitslagers Loibl
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Im Jahr 1941 fielen über den Loiblpass Hitlers motorisierte Kolonnen seiner Kriegseinheiten ein. Hitler war sich der strategischen Bedeutung dieses wichtigen Weges über die Karawanken zum Meer bewusst, weshalb er sich im Sinne seiner Eroberungspläne entschloss die Loiblstraße mit einem Tunnel zu verkürzen. So verwirklichten die Gefangenen den schon im 17. Jahrhundert von Valvazor beschrieben Plan zum Bau eines Tunnels. Der Tunnel vereinfachte spürbar die Verbindung zwischen dem Laibacher und Klagenfurter Becken. Früher verlief die Verbindung über den höher gelegen natürlichen Loiblpass, über den eine steile Straße führt.
Der Tunnelbau
Der Beginn der Bauarbeiten des Tunnels, der die Zugänglichkeit zu dem Gebiet des damaligen Jugoslawiens und die Verkehrsverbindungen erheblich verbessern würde, reicht bis ins Jahr 1941. Da die Partisanen im Juni dieses Jahres das Lager, in welchem sich 42 Zivilisten befanden, niederbrannten, wurden die Bauarbeiten erst zwei Jahre später wieder aufgenommen. Neben den Baracken der Zivilarbeiter und der technischen Verwaltung wurden auf der linken Seite die Baracken des Gefangenenlagers, welches mit Stacheldraht und vier Wachtürmen gesichert wurde, errichtet. Die Arbeitskräfte kamen aus dem Konzentrationslager Mauthausen, welchem das Außenlager im Unterloibl militärisch unterstellt war.
Die ersten Gefangenen kamen schon im Juli 1943. Es waren überwiegend Franzosen, doch mussten auch Polen, Russen, Jugoslawen, Tschechen, Norweger, Griechen, Italiener, Niederländer, Luxemburger, Deutsche und Österreicher am Tunnel mitarbeiten. Meist waren es politische Gefangene, einige waren interniert worden, weil sie die Zwangsarbeit abgelehnt hatten oder waren bei Razzien gefangen genommen worden. Deutschen und Österreichischen Gefangenen mit Krimineller Vergangenheit wurden Führungsaufgaben oder leichtere körperliche Arbeiten zugeteilt.
Obwohl der Kontakt zwischen Zivillisten und Gefangenen verboten war, haben zivile Arbeiter den Gefangenen durch das schmuggeln von Briefen und Paketen die Kommunikation mit ihren Familien ermöglicht. Eine besonders wichtige Rolle hatte der in Golnik heimische Ingenieur Janko Tišler. Als die Leitung 1944 herausfand, dass er den Gefangenen hilft, floh er zu den Partisanen. Später schrieb er seine Erfahrungen in seinem Buch „Mauthausen na Ljubelju – koncentracijsko taborišče na slovensko-avstrijski meji“ nieder und teilte diese der Welt mit.
Am 7. Mai 1945 wurden alle Lagereinsassen freigelassen, doch die Einheiten der SS fingen nichtjugoslawische Gefangene wieder ein und benutzten diese bei ihrem Rückzug durch den Loibltunnel nach Kärnten als lebendes Schutzschild. Die Gefangenen erlangten ihre Freiheit später im Rosental dank einer Aktion der Partisanen zurück.
Die ersten Fahrzeuge durchquerten den über 1500 Meter langen Loibltunnel schon im Jahr 1944, doch wurden die Bauarbeiten der Straßenverbindung und des sich in 1069 Meter Meereshöhe befindenden Tunnels erst im Herbst 1963 beendet.
Um die Spuren ihrer Gräueltaten zu verbergen rissen die Deutschen das Lager ab. In Erinnerung und als Warnung vor grauenvollen Kriegsverbrechen und den Leiden der Gefangenen steht am Rande des Parks eine Gedenkarena mit einem Skelet mit lebendem Herzen und der Aufschrift OBTOŽUJEM - J'ACCUSE (Ich klage an).
Ein virtueller Spaziergang durch das Lager (EN)
Kontakt und weitere Informationen
Tržiški muzej
Muzejska 11, 4290 Tržič
T: +386 (4) 5315 500
E: trziski.muzej@guest.arnes.si